Im Jahr 2000, bei einer Rückreise von einem Besuch bei unseren griechischen Freunden auf der Halbinsel Kassandra – das Schiff sollte in wenigen Stunden in Patras ablegen – sahen wir ein Schild in griechischer Schrift >>Delphoi<<, sollte das Delphi sein? Da konnten wir nicht vorbeifahren. Wir bogen ab, fuhren den Berg hoch und hatten von oben einen großartigen Ausblick auf die Orakelruinen von Delphi. In den Ruinen, auch Schrottplätze der Vergangenheit, lässt sich nur mit den Augen einsammeln. Dieser, leider nur kurze Blick, verfolgte mich. Wieder in Würselen stieß ich auf eine Kiste voller Bronzenschrott. Sollte ich sie, wie schon vorgesehen entsorgen? Ich kippte sie auf der Terrasse aus, und legte die passenden Dinge zueinander. Ich hefte sie provisorisch, und wie ein Maler Skizzen aus der Erinnerung macht, entstanden nach und nach rund dreißig kleine Skulpturen aus Bronze: die Ruinen von Delphi, wie ich sie aus dem Gedächtnis und in meiner Fantasie sah.
In der 21. Ausstellung im Tresor, >>2001 Odyssee im Sous Raum<<, zeigte ich diese Skulpturenreihe – Fragmente, Säulenanordnungen oder Architekturmodelle.
Sie trugen Namen wie Thilos, Delphi, Epidayuros, Olympia.